29. Juli 2015 – ADVOCACY

SCHULE MACHT DIALOG UND HILFE

Düzen Tekkal hat ihren Film “HÁWAR” schon oft gezeigt und kennt die Wirkung auf Erwachsene: wer ihn sieht, ist betroffen und will helfen. Doch wie würden 14- bis 16jährige Schülerinnen und Schüler reagieren? Überfordert? Abwehrend? Würden sie die Inhalte und die Botschaft des Films verstehen? Diese Fragen stellte sie sich im Vorfeld eines Schulprojekts an der Martin-Buber-Oberschule in Berlin Spandau, in dessen Rahmen sie den Film „HÁWAR“ zeigte und mit den Jugendlichen über die Inhalte diskutierte.

“Alle haben sehr konzentriert zugehört” freut sie sich rückblickend über das gezeigte Interesse. “Unglaublich, wie gut sie vorbereitet waren und welche kluge Fragen sie sich überlegt haben.” Ein Dialog ganz im Sinne des großen Religionsphilosophen Martin Buber, nach dem die Schule benannt ist und der sich in seinen Werken immer wieder mit dem Dialog zwischen Menschen, aber auch dem Dialog der Menschen mit Gott beschäftigt hat.

Die Schülerinnen und Schüler wurden durch den Film und den Dialog mit Düzen Tekkal nicht nur über das aktuelle Leid der Jesiden informiert. Sie erfuhren auch viel über dieses Volk aus dem Nordirak, dem Düzen Tekkal entstammt. Zum Beispiel über die Religion, die gnostische, christliche und islamische Elemente enthält. Über ihr friedliches Leben im Norden des Iraks, das von den Angreifern des sogenannten „Islamischen Staats“ jäh zerstört wurde. Und über die Menschen, denen Düzen Tekkal und der Verein „HÁWAR“ helfen will.

Der Film erzeugte bei den Schülerinnen und Schülern viel Betroffenheit. „Ich werde versuchen, so viel wie möglich mitzuhelfen und mich zu engagieren“ schrieb eine Schülerin im Nachgang der Veranstaltung. Eine andere: „Ich kann es einfach nicht begreifen, dass man Menschen aufgrund ihrer Religion verfolgt und umbringt.“ Und ein Schüler stellte die wichtige Frage: „Hilft Deutschland den Jesiden ausreichend, oder könnte man noch mehr tun?“ Eine Frage, die auch Düzen Tekkal und die Mitglieder von „HÁWAR“ den Politikern und anderen Verantwortlichen immer wieder stellen. Und wenn die ehrliche Antwort „wir könnten mehr tun“ ist, stellt der Verein Kontakte zu helfenden Organisationen und Menschen her und sorgt dafür, dass aus guten Absichten wirkliche Hilfe wird.

Die Website der Martin Buber Oberschule in Berlin
http://www.martin-buber-oberschule.de/